04.05.2011

Dioxin-Gehalte in Biodiesel unterhalb des Grenzwertes für Futter- und Lebensmittel

Berlin, 04. Mai 2011 – AGQM untersucht Biodiesel auf Dioxin-Gehalt
aktualisierte Meldung vom 09.09.2011

Die Arbeitsgemeinschaft Qualitätsmanagement Biodiesel e.V. (AGQM) hat aufgrund des Dioxin-Skandals Ende 2010 eine Untersuchung von Biodiesel auf Dioxin-Gehalte veranlasst. In allen untersuchten Proben lagen die Werte nicht nur weit unterhalb des Grenzwertes für technische Produkte, sondern unterschritten auch die deutlich niedrigeren Grenzwerte für Dioxin in Futter- und Lebensmitteln in allen Fällen. In den meisten Fällen lag der Wert sogar unterhalb der Bestimmungsgrenze.

Auslöser für die Untersuchung war der Skandal Ende 2010 um Dioxin-kontaminierte Futtermittel. In diesen Futtermitteln waren Fettsäuren aus der Produktion von Biodiesel eingesetzt worden, obwohl sie nur zur technischen Verwendung bestimmt und auch entsprechend gekennzeichnet waren. Es konnte zwar zweifelsfrei nachgewiesen werden, dass das Dioxin nicht aus diesen Fettsäuren stammte; dennoch wurde in der Öffentlichkeit das Produkt Biodiesel mit Dioxinen in Verbindung gebracht. Daraufhin gab es eine Anfrage aus dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, ob Daten zu Dioxingehalten in Biodiesel vorliegen.

Diese Anfrage veranlasste die AGQM, eine breit angelegte Untersuchung bei ihren Mitgliedern und anderen Biodieselherstellern durchzuführen. Im Rahmen dieser Aktion wurden Produkte von 21 Biodieselherstellern und –handelsunternehmen untersucht, die überwiegend im Zuge einer nicht angekündigten Probenahme durch ein neutrales Prüfinstitut gezogen worden waren. Die Analyse der Proben wurde von einem akkreditierten Labor durchgeführt.

Als technisches Produkt muss Biodiesel die Grenzwerte der Chemikalien-Verbotsverordnung einhalten, die im Bereich von µg/kg (µg: Mikrogramm; 1 µg = 0,000001 g = 10-6 g) liegen. Die Grenzwerte für Pflanzenöle zur Verwendung in Futter- und Lebensmitteln liegen um mehrere Zehnerpotenzen niedriger, nämlich bei 0,75 ng/kg (ng: Nanogramm; 1 ng = 0,000000001 g = 10-9 g) (siehe Futtermittelrichtlinie 2006/13/EG bzw. Verordnung (EG) 1881/2006).

In allen Proben lagen die Werte weit unterhalb des Grenzwertes für Lebens- und Futtermittel, in den meisten Fällen sogar unterhalb der Bestimmungsgrenze der Analysenmethode. Diese Untersuchungen belegen eindrucksvoll, dass Dioxine in Biodiesel keinen Grund zur Besorgnis darstellen, da nicht nur die Anforderungen für technische Produkte in Bezug auf den Dioxin-Gehalt erfüllt sind, sondern sogar die schärferen Anforderungen für Futter- und Lebensmittel.

Im Bericht „Dioxine und dl-PCB in der Umwelt“ des Umweltbundesamtes vom März 2010 wurden die Länderberichte zur Dioxinbelastung in Deutschland ausgewertet und zusammengefasst. Der Bericht umfasst Daten zu Bodenproben, Futter- und Lebensmitteln. Die Dioxin- und Furangehalte werden von den okta- und heptachlorierten Verbindungen dominiert. Die Auswertung aller Daten zeigt, dass das für Deutschland typische Verteilungsmuster der Kongenerenverteilung in den untersuchten Biodieselproben entspricht; die in Biodiesel nachgewiesenen Dioxine sind also offenbar auf die hierzulande übliche Umweltbelastung zurückzuführen.

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