Kleines Biodiesellexikon

AGQM-Ware
Biodiesel nach DIN EN 14214, der im Rahmen des Qualitätssicherungssystems der AGQM erzeugt bzw. in Verkehr gebracht wird. Es gilt eine anspruchsvolle Dokumentations- und Nachweispflicht, und für einige Normparameter werden strengere Anforderungen verlangt als in der DIN EN 14214 vorgegeben sind. Dazu zählen strengere Grenzwerte bei den Parametern Wassergehalt, Gesamtverschmutzung und CFPP. Die strikten Kontrollen zur Einhaltung einer hohen Biodieselqualität sichern den problemlosen Einsatz in Motoren, die für Biodiesel oder Biodieselbeimischungen freigegeben sind.

Analysen- bzw. Werkszertifikat
Analysenbericht des Biodieselherstellers, der die gemessenen Eigenschaften der aktuellen Charge im Hinblick auf die Einhaltung der Anforderungen der DIN EN 14214 beschreibt. Qualifizierte Analysen- bzw. Werkszertifikate geben über die Qualität des produzierten Biodiesels und dessen Additivierung Auskunft. 

B7
Kurzbezeichnung für den nach DIN EN 590 zulässigen Blendkraftstoff mit einem maximalen Anteil von 7 % (V/V) Biodiesel.

B100
Kurzbezeichnung für Biodiesel als Reinkraftstoff.

Biodiesel
Biodiesel ist ein allgemeiner Begriff, der sich auf Fettsäuremethylester (FAME) zum Zweck des Einsatzes als Kraftstoff bezieht. Als Rohstoff dienen Pflanzenöle oder tierische Fette. In Deutschland darf dieser Begriff durch dessen Definition in der 10. BImSchV („Zehnte Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes – Verordnung über die Beschaffenheit und die Auszeichnung der Qualitäten von Kraftstoffen“) nur für Kraftstoffe verwendet werden, die der DIN EN 14214 entsprechen. Pflanzenöle oder deren Gemische mit fossilen Kraftstoffen oder anderen organischen Komponenten sind kein Biodiesel.

Bioethanol
Ethanol (C2H5OH), der ausschließlich aus Biomasse (z.B. Getreide, Zuckerrüben, Zuckerrohr) im Sinne der Biomasse-Verordnung hergestellt wird. Er wird dem Ottokraftstoff mit einen Volumenanteil zwischen mindestens 10 % bis 85 % beigemischt. Voraussetzung dafür ist die Erfüllung der DIN EN 51625 und der DIN EN 15376.

Blenden
Unter Blenden versteht man das Mischen von mineralölstämmigem Kraftstoff mit Biodiesel.

FAME
FAME ist die Kurzbezeichnung für Fatty Acid Methyl Ester (Fettsäuremethylester, Biodiesel). Die europäische Norm EN 14214 und die abgeleitete deutsche Norm DIN EN 14214 beschreiben die notwendigen Eigenschaften von FAME zur Anwendung dieser Stoffklasse als Kraftstoff für Dieselmotoren. In diesen Normen wird kein direkter Bezug auf die Art der Rohstoffe gegeben, aus denen der entsprechende Fettsäuremethylester herzustellen ist. Grenzwerte für einige Parameter (z.B. Oxidationsstabilität, Jodzahl, Anteil von mehrfach ungesättigten Fettsäuren) schränken die mögliche Rohstoffpalette jedoch indirekt ein.

FFA
Abkürzung für „Free Fatty Acids“. Der Parameter charakterisiert den Anteil freier Fettsäuren in Triglyceriden. Er kann durch eine Säure-Base-Titration ermittelt werden. Neben der Angabe in % (m/m) ist alternativ auch die Charakterisierung mit den Analyseparametern „Säurezahl“ möglich. Gleichzeitig können FFA in einer Veresterung auch zu Biodiesel umgesetzt werden. Dies wird üblicherweise unter saurer Katalyse durchgeführt.

ILUC
Indirekte Landnutzungsänderung durch Anbau von Rohstoffen zur Produktion von Biokraftsoffen, die zur unbeabsichtigten CO2-Freisetzung führt, die die Einsparung bei der Anwendung von Biokraftstoffen entgegenwirkt oder diese sogar völlig aufhebt. Die Modelle zur Berücksichtigung dieses Einflusses sind umstritten.

PME
PME ist die übliche Abkürzung für Palmölmethylester. Aufgrund der stofflichen Grundlage ergibt sich eine spezifische Verteilung der Anteile der einzelnen Fettsäuren (auch Fettsäureprofil oder Fettsäurespektrum genannt), anhand deren der Nachweis geführt werden kann, ob ein FAME aus Palmöl hergestellt wurde.

RME
RME ist die übliche Abkürzung für Rapsölmethylester. Aufgrund der stofflichen Grundlage ergibt sich eine spezifische Verteilung der Anteile der einzelnen Fettsäuren (auch Fettsäureprofil oder Fettsäurespektrum genannt), anhand deren der Nachweis geführt werden kann, ob ein FAME aus Rapsöl hergestellt wurde.

SME
SME ist die übliche Abkürzung für Sojaölmethylester. Aufgrund der stofflichen Grundlage ergibt sich eine spezifische Verteilung der Anteile der einzelnen Fettsäuren (auch Fettsäureprofil oder Fettsäurespektrum genannt), anhand deren der Nachweis geführt werden kann, ob ein FAME aus Sojaölhergestellt wurde.

TME
RME ist die übliche Abkürzung für Tierfettmethylester. Aufgrund der stofflichen Grundlage ergibt sich eine spezifische Verteilung der Anteile der einzelnen Fettsäuren (auch Fettsäureprofil oder Fettsäurespektrum genannt), anhand deren der Nachweis geführt werden kann, ob ein FAME aus Tierfetten hergestellt wurde. (siehe Tierfettmethylester).

UCOME
UCOME (Used Cooking Oil Methyl Ester) ist die übliche Abkürzung für Biodiesel, der aus Abfallstoffen wie Altspeiseölen und -fetten hergestellt wurde. Die Verwendung dieser Rohstoffe ist durch die erneute Verwertung besonders nachhaltig und sehr umweltverträglich. Es werden Ressourcen geschont und Schadstoffemissionen weiter gesenkt. Je nach Qualität des Ausgangsstoffes, ist es möglich, dass die Parameter CFPP (Kältefestigkeit), CP (Cloudpoint) und Schwefelgehalt die Anforderungen der DIN EN 14214 nicht erfüllen. In diesem Fall muss der so hergestellte Biodiesel vor dem Inverkehrbringen mit normgerechtem Biodiesel abgemischt werden.