20.02.2018

Biodiesel in der Land- und Forstwirtschaft voll einsatzfähig

Die Universität Rostock zeigt mit aktuellen Forschungsergebnissen, dass Non-Road-Motoren der Abgasstufe EU COM IV für den Betrieb mit reinem Biodiesel geeignet sind.

Der Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung sieht eine Treibhausgasminderung im Verkehrssektor von 40 % bis 2030 vor. Bis 2020 ist außerdem die Reduktion der Treibhausgasemissionen von Kraftstoffen in Höhe von 6 % gesetzlich festgeschrieben. Schon jetzt ist der Flottenbetrieb mit reinem Biodiesel (B100) eine Möglichkeit die Treibhausgasemissionen signifikant zu senken.

An der Universität Rostock konnte ein Forschungsprojekt erfolgreich abgeschlossen werden, das die Eignung von B100 an einem EU Stufe IV Industrie- und Landtechnikmotor zeigt. Besonderes Augenmerk wurde auf die Betriebsfestigkeit der Abgasnachbehandlungssysteme (AGN) bei Dauerlauftests gelegt. Um die immer schärferen Emissionsgrenzwerte von Fahrzeugen einzuhalten, ist der Einsatz von AGN mit Dieselpartikelfilter und selektiver katalytischer Reduktion (SCR) obligatorisch.

Die an der Universität Rostock durchgeführten Langzeituntersuchungen und Vergleichsmessungen mit fossilem Dieselkraftstoff zeigen, dass das Betriebsverhalten des Motors und die Leistung des AGN beim Einsatz von B100 unverändert bleiben. Die Emissionsgrenzwerte und Leistungsparameter werden auch nach 1000 Betriebsstunden vollumfänglich eingehalten.

Es ergibt sich demnach keine Beeinträchtigung des Motors oder des AGN durch den eingesetzten Biodiesel. Dieser wurde von der Arbeitsgemeinschaft Qualitätsmanagement Biodiesel e.V. (AGQM) zur Verfügung gestellt und spiegelt die übliche Qualität des von den Mitgliedern der AGQM produzierten Biodiesels wider. Mit Hilfe von unangekündigten und unabhängigen Beprobungen der Hersteller und Lagerbetreiber wird die Biodieselqualität regelmäßig überprüft und gewährleistet. Die Ergebnisse der Beprobungen werden als jährlicher Qualitätsbericht auf der Homepage der AGQM  veröffentlicht.

Die Ergebnisse des Projektes zeigen einmal mehr die Möglichkeit auf, Biodiesel im Straßenverkehr und Non-Road-Bereich einzusetzen und damit maßgeblich zur Erreichung der Klimaziele im Verkehrssektor beizutragen. Als Ergebnis der Erfolg versprechenden Untersuchungen hat die am Projekt beteiligte DEUTZ AG im November vergangenen Jahres ihre EU Stufe IV-Traktoren für B100 freigegeben.

Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert und von der AGQM, der Deutz AG und der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) unterstützt. Der Abschlussbericht und die aktuelle Pressemeldung können auf der Homepage der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe heruntergeladen werden.

 

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